Der Verlust von Arten ist wie der Klimawandel für die Zukunft der Menschen bedrohlich.
Denn die genetische Vielfalt, repräsentiert in großem Artenreichtum, ist wie ein Sicherheitsnetz
das vor Abstürzen rettet. Ist es zu weitmaschig, trägt es nicht mehr.
Mit der Initiative für Insektenvielfalt im Stadtteil Speyer Süd tun wir im Kleinen etwas gegen das
Artensterben. Wir nehmen kleine Tiere in den Blick, die am Anfang von Nahrungsketten stehen,
die als Bestäuber unentbehrliche Dienste für unsere Ernährung und für die Pflanzenvielfalt
leisten, die einen gigantischen Beitrag beim Abbau organischen Materials erbringen.
Mach mit!
Drei Alltagsdinge, mit denen du ganz einfach selbst etwas beitragen kannst
zum Wohl von Bienen, Hummel und Co.
1. Verwende so oft wie möglich Lebensmittel aus Bioanbau.
Denn in der Bio-Landwirtschaft kommen weniger Insektenvernichtungsmittel,
Unkrautvernichtungsmittel, Pilzvernichter zum Einsatz. Die sogenannten Pflanzenschutzmittel
töten Insekten selbst oder ihre Lebensgrundlage.
2. Nutze das Auto so wenig wie möglich und sei sparsam beim Energieverbrauch.
Denn durch Verbrennungprozesse in den Motoren gelangen neben dem Klimagas CO2 auch
Stickstoffverbindungen in die Umwelt, die zur Überdüngung der Böden beitragen. Die Vielfalt
der Pflanzenwelt und in der Folge die Vielfalt der Insekten leidet darunter.
3. Suche und erkenne Schönes in wilden „unberührten“ Ecken in Gärten, Parks, am Straßenrand.
Denn dort finden Insekten oft kleine Paradiese: Nahrungsquellen an wilden, oft unscheinbaren
Blumen, die in den gepflegten Gärten unwillkommen sind, und Verstecke, um sich vor Räubern
und widrigem Wetter zu schützen.
Wenn du einen Balkon oder Garten hast, hilfst du der Insektenvielfalt mit der Orientierung an einigen
Regeln:
• Keine Insektizide, Herbizide, Fungizide, keine torfhaltige Erde.
• Vermeide exotische Pflanzen, bevorzuge solche, die unsere Insektenwelt „kennt“.
• Vermeide Züchtungen mit gefüllten Blüten, da fehlt es an Pollen.
• Lass es durchgehend blühen von Frühjahr bis Herbst.
• Gönne den Insekten Rückzugsorte an ungestörten Ecken, die der Gärtner nicht aufräumt und
ausputzt.
• Mehr Toleranz fürs „Unkraut“, auch unscheinbare winzige Blütchen bieten Nektarbar und
Pollenimbiss.
• Trockene Stängel und Samenstände nicht alle schon im Herbst wegschneiden, denn daran und
darin überwintern viele Insekten im Larvenstadium.
• Totholz, Mauerritzen, offene Bodenstellen, Reisig- und Laubhaufen bieten Lebensraum
• Machs Licht aus, für nachtaktive Insekten sind Lampen oft Todesfallen, Tiere brauchen das
natürliche Dunkel der Nacht.